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Unsere kleine Truppe in Makoua

Unsere kleine Truppe in Makoua

Einmal im Jahr mein Spendenaufruf, einmal im Jahr erlaube ich mir, Euch die finanziellen Grundlagen meiner Arbeit zu offenbaren, denn die gehören auch mit dazu. Wenn ich in Afrika hilfreich wirken will, kann ich mit Eurer Hilfe mehr bewirken, im Namen aller, die für andere etwas übrig haben.

Im letzten Jahr zur Weihnachtszeit haben wir ältere Leute besucht und ihnen Aufmerksamkeit geschenkt und kleine Pakete mit Reis und Bohnen, Seife und andere Kleinigkeiten des täglichen Bedarfs geschenkt. Vielleicht denkt Ihr dass in Afrika die Familien intakt sind und alte Leute nicht vernachlässigt werden. Das mag für die Dörfer auch stimmen, aber es stimmt ganz sicher nicht für die Großstädte: Dort sind die sozialen Verhältnisse sehr zerrüttet und was wir an unwürdigen Lebensbedingungen gesehen haben, das will ich Euch lieber ersparen.
Seither habe ich den Gedanken, wie kann man systematisch und längerfristig etwas für diese Menschen tun.
Wenn Ihr eine Vorstellung haben wollt, erzähle ich Euch, was man mit 10 Euro in Brazzaville so kaufen kann und wieviel Gutes man damit tun kann.
Viele Menschen hier sagen mir, ja, in Brazzaville ist das sicher viel Geld: Nein, ist es leider auch nicht, aber immerhin kann man damit jemandem das Leben ein bißchen erleichtern.
Für zehn Euro, das sind 6500 CFA bekommt man in Brazzaville jeweils:
6 kg Weizenmehl oder
8 kg Reis oder
10 kg Maniokmehl oder
6 kg Zucker
6 l Speiseöl, einheimisches Palmenöl in den Dörfern ist etwas billiger
4 kg Erdnüsse
bis zu 130 Bananen, meistens nur 60-90
30 Avocados
7 Ananas
4 getrocknete Fische
zwei Hähnchen
120 Gesprächsminuten für Ortsgespräche
65 Gesprächsminuten für Auslandsgespräche
43 Busfahrten ohne Umsteigen
8 Taxifahrten im engeren Stadtgebiet
43 Baguettes, die je Stück keine 80g wiegen
2 oder 3 mal Malariamedizin
1/4 Typhusmedizin
(Diese ganze Liste kostet schon 117000 CFA, 180 €)

Könnt Ihr Euch aus dem Puzzle ein Bild von dem Leben in Brazzaville machen?. Könnt Ihr Euch vorstellen, wie man mit 150 € im Monat eine kleine Familie durchzubringen versucht? Für anstrengende Arbeit auf dem Bau bekommt Ihr 3-4,5 € am Tag, landwirtschaftliche Arbeit die Hälfte.
Viele Familien müssen mit 30 € pro Person im Monat auskommen. Ein Familieneinkommen von 200€ für eine vierköpfige Familie gilt schon als guter Zustand.
Tatsächlich geben die meisten Familien in der Unter-und Mittelschicht fast 100% ihres Einkommens in Lebensmitteln aus, wenn sie nicht gezwungen sind für Miete und Transport ihre Lebensmittel einzuschränken. Viele Menschen essen aus dem Grunde nur zweimal am Tag. Krankenversicherung kennt hier so gut wie keiner. Krankheit ist fast immer eine Katastrophe.
Ich habe Donalds Frau Rachel gefragt, wie sie es eigentlich machen mit 130€ im Monat und 25€ Mietausgaben und drei kleinen Kindern, sie sagte mir, es ist schwierig, seit drei Tagen haben nur die Kinder gegessen….
Mit einem Dauerauftrag von 15 oder 20 € monatlich kann man schon einiges bewirken, eine kleine Linderung in Afrika, für uns in Deutschland soviel wie ein Brötchen pro Tag.
Wenn Ihr selber noch ohne Einkommen seid, dann findet mir doch jemanden oder viele aus dem Bekanntenkreis, die Ihr überzeugen könnt, das dies eine gute Sache ist.
Unser Verein gibt Euch Spendenquittungen, in Deutschland haben wir weniger als 10% Verwaltungskosten.
Ich arbeite mit unserem gemeinnützigen Verein AMURT Deutschland e.V., der auch meine Ausgaben kontrolliert, und zweimal im Jahr bekommen die Spender dann einen Brief, manchmal ein Foto, von Kindern oder Senioren, je nach Wahl. Es ist also ein Art Patenschaft für ein Kind oder eineN SeniorIn. Dies ist besonders ein Angebot an Menschen ohne Internetgewohnheiten, die bekommen dann Post von uns.

Zur Zeit geht dieser Rundbrief an ca.1500 Adressaten, ich habe 10 bis 20 regelmäßige und unregelmäßige kleine Spender und vier, manchmal mehr Großspender, so kommt jährlich ein kleiner fünfstelliger Betrag zustande, den ich noch mit spontanen Kleinstspenden von öffentlichen Sammelaktionen bei Veranstaltungen aufstocken kann.
Unsere Kontonummer: AMURT Deutschland, Kontonummer:069696106 Postbank Berlin 10010010,

Die Postadresse für das Patenschaftsprogramm: AMURT Deutschland e.V.,Postfach 421214, 55070 Mainz

Unsere großen Projekte im Kongo gehen voran.
Die drei Schulen tragen sich fast selber, aber ich möchte die Hilfsprogramme ausweiten und mehr für die umliegende Nachbarschaft tun. Erziehung, Gesundheit, Ernährung sind unsere Schwerpunkte. Eine Schule ist noch in gemieteten Räumlichkeiten.
Die Landwirtschaftsprojekte in Makoua, Mati le Bain laufen gut an, es wird schon einiges geerntet, Maniok, Süßkartoffeln, Mais, Papaya, die Kommunikation mit Makoua ist ein bißchen schwierig, bald bin ich selber vor Ort und werde euch ausführlich berichten. Wir brauchen leider einen neuen gebrauchten Motor für unseren LKW, zum Glück sind die in Deutschland günstig zu haben.
Unser Dolisie Landwirtschaftsprojekt hat mangels Geld noch nicht richtig angefangen, die Gemeinde stellt uns 200 ha zur Verfügung, gutes Ackerland, für Saatgut und erste Arbeiten brauchen wir Geld, mit ein wenig können wir eine Menge bewirken, wenn wir im kooperativen Geist mit den Menschen gemeinsam die Projekte entwickeln. Ich hoffe im Januar zu beginnen. Es geht uns nur um Anschubfinanzierungen, aber ohne die geht leider nicht viel, Kongo ist so am Boden, den Menschen sind die Hände gebunden, wenn die Infrastruktur fehlt und keiner sich darum kümmert.

Ausserdem bieten wir Investoren die Möglichkeit, auf Augenhöhe mit den Afrikanern – und nicht Afrikaner als Bittstellende – den Entwicklungen Impulse zu geben: Bananenaktien, als Anteile an den Landwirtschaftsprojekten. Bei Interesse schreibt mich an.
Ich hoffe, ich habe Euch für einen Moment in eine andere, nicht einmal bessere Welt entführt, und Ihr begreift einmal mehr, wie gesegnet Ihr seid, nicht weil Eure Existenz gesichert ist, sondern weil Ihr Euren Horizont erweitert habt, Mitgefühl und Verbundenheit erfahren dürft und Euer Leben in diesem größeren Zusammenhang noch viel schöner erlebt. Gerade tut sich viel in der heutigen Gesellschaft, wann werden wir lernen unsere vier Freunde Dummheit, Habgier, Stolz und Eifersucht in ihre Schranken zu weisen und endlich lernen, dass nicht die Trennungen sondern die Gemeinsamkeiten unser Glück ausmachen.
Übrigens: Auf meiner Reise in Amerika habe ich gesehen, wie ein Zweigverein dort große Gelder bewegt, Millionen $ nach Haiti oder Kenia, aber ich habe auch gesehen wieviel Bürokratie mit den offiziellen Regierungsgeldern verbunden ist und wie man dieser Bürokratie dann verpflichtet ist, dass diese einem eine gewisse Arbeitsweise geradezu aufdrängt. Für mein Empfinden geht dabei einiges von der eigentlichen Arbeit wieder unter, wir können die Arbeit und die Entwicklung dort und auch hier nicht unbedingt in $$$ ausdrücken und bemessen, mehr ist auch nicht immer besser, das wisst Ihr ja.

In den kommenden Feiertagen, geniesst Eure Muße und Gelassenheit,
– und tut auch einmal ein paar nutzlose Dinge –

Euer
bernd dada

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Liebe Freunde

Damit meinen Briefe nicht in poetischer Unverbindlichkeit verbleiben, sende ich Euch einmal im Jahr diese Übersicht der Projekte, der finanziellen und personellen Ressourcen. Fragt mich nicht, wo das Geld hergekommen ist, ihr selber habt es mir gegeben, als ein oder zwei oder fünf Euro, ich bin selber verwundert, wieviel aus Eurem Geld geworden ist, ihr könnt stolz auf Euch sein, was wir alles damit bewirken konnten, schaut selber einmal her:

Unsere Schwerpunkte sind Ernährung, Landwirtschaft, Erziehung und Gesundheit:

1. Kindergarten und Grundschule Aube Nouvelle in Brazzaville, seit Oktober 2003, ca. 320 Kinder, seit 2008 in eigenem Gebäude mit Hilfe von Arche Nova, Dresden, und Renate-Szlovak- Stiftung, Hamburg. Die Schule trägt sich fast selber, macht keinen Gewinn, das Schulgeld deckt die Unkosten, die Gehälter der Lehrer, sie funktioniert praktisch als eine Kooperative der Lehrer. Gesamtbelegschaft ca 14 Personen.

2. Zur Erweiterung haben wir in 2010 drei Grundstücke mit insgesamt 1500qm für 10.000 € dazugekauft. Pläne Berufsschule, medizinische und soziale Versorgung zu erweitern. Für den Bau hoffe ich auf Geld von der deutschen Entwicklungshilfe, welches mir mündlich schon in Aussicht gestellt wurde, ca 40.000 €.

3. Landwirtschaftsprojekt Mati Les Bains: Ca. 3 ha für ca. 6000 € gekauft in 2009 und 2010. Das Land liegt nahe der Stadt Brazzaville, 50 km, daher der hohe Preis. Anbau von Obst und Gemüse, Moringa und Stevia, hauptsächlich für den einheimischen Markt. Das Projekt soll auch der Schule helfen und bedürftige Eltern mit einbinden, mehrere Familien beschäftigen.

4. Landwirtschaftsprojekt Lutendele, ca. 5 km von Kinshasa. 3 ha Land für ca 30.000 € gekauft, 1/3 bezahlt. Bereits 18000 Ananas gepflanzt im Februar 2010, Ernte ab April 2011, weiterhin auch andere Obst- und Gemüsepflanzungen vor Jahresende geplant. Mehrere Familien beschäftigt.

5. 20.000 ha Farm in Makoua. Erste Pflanzungen seit Juni 2010, ca 5000 € investiert, nur für Saatgut und Gehälter und Materialien. Dort werden wir Obst und Gemüse, Artemisia und Stevia, auch für den Export produzieren. Viel Platz zum Austoben!!!
Fast ein ganzes Dorf und viele Familien aus der nahegelegenen Kleinstadt sind daran beteiligt.

6. Kindergarten und Grundschule in Pointe Noire, seit 2005, ca. 250 Kinder, zur Zeit noch in gemieteten Räumlichkeiten, finanziell fast selbsttragend, Unterstützung von uns mit 2000 € in 2010, große Erwartungen aus der umgebenden Nachbarschaft. Als nächstes lirgt für Pointe Noire noch ein Landwirtschaftsprojekt an und die Einführung des Moringaprojektes.

7. Kindergarten und Grundschule in Dolisie, seit Oktober 2010, ca 150 Kinder in Kooperation mit einem liberalen christlichen Geistlichen, das Gebäude gehört ihm und wir sind mit 50% bei ihm eingestiegen, ca 10.000 €, sonst hätte er die Schule nicht anfangen können, vertraglich abgesichert. Auch hier werden wir in einer landwirtschaftlich sehr fruchtbaren Zone sehr bald ein Landwirtschaftsprojekt beginnen.

8. 2 ha Land in Sibiti, mit Bananenpflanzung seit 2007, ca 600 € investiert. Sibiti ist himmlisch, leider etwas abgelegen, deshalb weiß ich nicht genau welche Pläne realistisch sind.

9. Moringaprojekt in Brazzaville. Kostenlose Verteilung von mindestens 20.000 Bäumen, Information und Begleitung über deren Pflege (sie wachsen wie Unkraut ) und Verbesserung der Ernährung, medizinische Vorsorge durch diese Intensivnahrung. sie können helfen den eklatanten Mineralien- und Vitaminmangel der Stadtbevölkerung zu beseitigen. Dieses Projekt wird je nach unserer Finanzsituation schneller oder langsamer verwirklicht werden.

Die Grundschulen werden keinen Gewinn produzieren, sie sind als dirigierte Kooperative der Lehrer und Eltern gedacht.
Die Landwirtschaftsprojekte sollen die einheimische Ernährungslage beispielhaft verbessern und aus dem Überschuß hoffen wir auch durch Exporte Gewinne zu erzielen.

Für die nächsten Monate werden wir unsere Aktivitäten konsolidieren, keine neuen Projekte beginnen, sondern uns auf Saatgut und Materialien und Lohnbezahlung konzentrieren, soweit die Finanzen erlauben, ich erwarte noch einen permanenten finanziellen Engpass bis die Ernten erstes Geld erbringen, zumindest unseren richtigen Weg bestätigen, wenn wir damit die über 100 Familien ernähren, welche bei uns involviert sind.
Mit dem Anbau von Moringa und Neem und Artemisia möchten wir die Vorsorge gegen Malaria, Diabetes etc. großen Bevölkerungsteilen zugänglich machen, umsonst oder zu kleinsten Beträgen.

Der hauptsächliche Dank geht an die Verantwortlichen des Hilfswerks AMURT Deutschland e.V., welche den gesetzlichen Rahmen für unsere Spendenaktivitäten zur Verfügung stellen und darüber eine große Hoffnung für die Entwicklung dieser Arbeit sind und institutionelle Spendeneinwerbung ermöglichen werden.
Vielen Dank auch an meine wenigen regelmäßigen Spender, die monatliche Beträge überweisen, es läßt sich leichter planen, wenn die Spenden regelmäßig kommen und das ist eine großartige Hilfe.

Wenn ihr hier oder dort mitarbeiten wollt, so ergeben sich vielfältige Möglichkeiten, Ihr könnt mir jederzeit schreiben, ich freue mich über jegliche Kommentare. Ihr seid alle herzlich eingeladen auf irgendeine Weise Euch zu beteiligen, besonders auch Afrika zu besuchen, Freiwilligenarbeit zu leisten oder einfach einen etwas anderen Urlaub zu machen. Afrika ist ein Geheimtipp, wenn ihr nach Gelassenheit und innerem Wachstum sucht.

Für nächstes Jahr sind wieder Vorträge und Seminare geplant. Das erste Seminar wird am 27.-29. Mai, unmittelbar nach meiner Rückkehr aus Afrika, mit neuesten Informationen stattfinden.

Außerdem werden wir auf verschiedenen Afrika- und Musikfestivals einen Infotisch anbieten und dort könnt ihr gerne Euch mitbeteiligen. Afrikafest Würzburg, München, Aschaffenburg, Stuttgart, vielleicht auch Kirchentag, ganz sicher auch Chiemsee Reggae festival und andere…

Jetzt versteht ihr vielleicht warum ich noch so lange in Deutschland geblieben bin und wie dringend es mir ist, wieder nach Kongo zu fahren…

Mein nächster Brief kommt aus Afrika, mein deutscher Elan diese Tausend Projekte zu organisieren wird dann schon seine ersten Dämpfer erfahren haben, dann brauche ich Eure emails….

liebe Grüße

Euer bernd

siehe auch       http://www.amurt.de

 

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Im September hatten wir ein kleines und sehr schönes Seminar, mit einer bunten Teilnehmerschaft. Da wir weniger als zehn Personen waren, konnten wir sehr individuell auf Wünsche und Fragen eingehen. Erfreulicherweise waren alle Teilnehmer sehr interessiert an dem persönlichen Aspekt meiner Arbeit. Also haben wir die Berichte über die Arbeit im Kongo ergänzt mit viel Meditation und Singen und Tanzen.
Denn natürlich möchte ich nicht nur über Afrika und die objektiven Ergebnisse der Arbeit berichten, sondern lieber mit den Teilnehmern etwas praktizieren was die Grundlage für alle Hilfsprojekte stärkt: eine Erfahrung der Verbundenheit mit anderen und der Wunsch, unsere Fähigkeiten und unser Glück durch unser Dasein für andere zu teilen und zu vergrößern. Mein Vater sagte immer, geteilte Freude ist doppelte Freude, geteilter Schmerz ist halber Schmerz. Es gibt da irgendwo so ein Buch von einem Havardprofessor über das Glück und nach längerer akademischer  Analyse kommt er zu dem Ergebnis: Tu etwas für andere mit ganzem Herzen und du wirst der glücklichste sein.
Nach zwei Tagen Seminar ging es uns allen jedenfalls sehr gut und es tat uns ein wenig leid, schon wieder auseinander zu gehen und den nächsten Termin haben wir für das letzte Maiwochenende 2011 ins Auge gefasst. Ihr seid alle jetzt schon eingeladen!!

Damit wir uns nicht mißverstehen, der ganze politische Schlamassel nicht nur in Afrika, die Ungereimtheit mancher Entwicklungshilfe, die Heuchelei der reichen Welt, die Schwierigkeiten der armen Welt, die Schwerfälligkeit der global zentralisierten wirtschaftlichen Macht von heute: auch diese Dinge haben wir angesprochen und kritisch beleuchtet, und außerdem Wege zu weltweiten Lösungen im Kleinen wie im Großen besprochen. Ich erwarte Euch im Mai, dann retten wir die Welt, gemeinsam.  🙂

Übrigens, ich messe meine Arbeit und den Erfolg meiner Arbeit nicht nur an der jährlichen Finanzkurve. (Wie ihr wisst gebe ich selber unentgeltlich und vollzeitlich meine ganze Kraft in diese Arbeit). Es gibt viele Wege um die einheimischen Gemeinden zu ermächtigen, zur Zusammenarbeit zu ermutigen und ihnen pragmatische Ansätze für die Vision einer besseren Gesellschaft zu vermitteln, und das muß nicht unbedingt über ein großes Budget erfolgen. Aber eine gewisse Anschubfinanzierung kann dabei hilfreich oder sogar unabdinglich sein.

Deshalb biete ich finanzielle Beteiligungen an, Genussscheine, die jedem Gelegenheit geben, sich zu beteiligen und sein Geld für gute Gründe arbeiten zu lassen.
Wir nennen sie Bananenaktien (500€) oder Kolibriaktien (100€). Ein Jahr Mindestlaufzeit, danach dreimonatige Kündigung, 6 % Zinsen und eine optionale außervertragliche Dividende von 15% des jährlichen Reingewinns werden bezahlt, vierteljährlicher Arbeitsbericht, eine Aktie entspricht einem Viertel Hektar landwirtschaftlich genutzten Ackerlandes. Sie sind übertragbar und können veräußert werden und wir bieten eine Rückkaufgarantie, Währungsschwankungen können wir durch Exporte oder Konzentration auf den einheimischen Markt ausgleichen. Bei Interesse meldet Euch bei mir.

Natürlich sind auch Spenden weiterhin willkommen und steuerabzugsfähig, nachstehend die Kontonummer des deutschen Vereins AMURT Deutschland, welcher die Afrikaspenden zu 95% direkt weiterleitet, einfach Afrika auf der Überweisung vermerken.

liebe Grüße

bernd (dada)

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Im März 2010 haben wir 18000 Ananaspflanzen gesetzt, im Frühjahr 2011 kann die Ernte beginnen. Im Hintergrund sieht man den Fluss Kongo.

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Liebe Freunde

Ich freue mich schon auf meine Rückkehr nach Afrika –  beleidigt das Eure Ohren oder gar Eure Herzen?

Ich bin sehr gerne hier und finde die Entwicklung in Deutschland und neue Tendenzen in der jungen Generation und der Gesellschaft im allgemeinen sehr aufregend und muß an dieser Stelle einmal ganz deutlich sagen, was das für ein herrliches Land hier ist und das viele junge Menschen in aller Welt davon träumen einmal Deutschland zu besuchen zu dürfen. Was ich meine ist das große soziale Engagement und das hochentwickelte soziale Bewußtsein in fast ausnahmslos allen Teilen der Bevölkerung, unter den jungen Menschen schon wie eine Selbstverständlichkeit, der Reichtum an Kunst und Kultur und Kreativität und die Herausforderungen und Ansprüche an der Verwirklichung einer anderen und besseren Welt beteiligt zu sein, auch wenn die Meinungen darüber, wie diese auszusehen habe sehr unterschiedlich sein mögen. Wenn ich abreise, habe ich das Gefühl eine aufregende Entwicklung an der vordersten Front der Menschheit und meine Position als deren Augenzeuge zu verpassen.

Die Rückkehr nach Afrika ist eine Lektion in Demut und schon im ersten Moment meiner Ankunft verzaubert mich Afrika mit seinem wenig auftrumpfenden Charme, mit seiner grenzenlosen Gelassenheit und mit seiner natürlichen Verbundenheit von Mensch und Natur angesichts höherer Prinzipien.
Schwer zu beschreiben, warum es mich zu den verkommenen Städten zieht, in denen die Menschen wie Ungeziefer mit allem anderen reichlich vorhandenen Ungeziefer zusammenleben. In Europa wird man auf Schritt und Tritt mit Sicherheitsvorkehrungen umsorgt und umschmeichelt, im Kongo habe ich das Gefühl um meine Daseinsberechtigung kämpfen zu müssen. Und doch: In all der Armut und dem Elend findet sich eine menschliche Schönheit und Stärke und Lebenswillen. Es ruht dort eine Einfachheit, eine Naivität und eine Weisheit, manchmal kommt mir Afrika wie der kleine Bruder der Menschheit vor, welcher von seinem großen Bruder übervorteilt wird und am Ende dennoch das bessere Teil bekommt, weil er Augen und Antennen für das Andere, Nichtmaterielle hat. Nicht zu übersehen die ganz spontane und unbändige Lebensfreude der Afrikaner, welche aus allen Ecken sprudelt und z.B. bei Familienfeiern oder auch Trauerfeiern  den Alltag übertrumpft und sich nicht zähmen läßt. Nicht umsonst empfindet alle Welt die afrikanische Musik als sehr versöhnlich und kindlich und fröhlich…

Wenn ich nach einem Besuch im Internetcafe von Sorgen beschwert, weil mit dem angeblich nur vorübergehenden und dann doch ewig mich begleitenden finanziellen Engpass die afrikanische Misere mich zu erdrücken droht, dann reißen mich regelmäßig die ausgelassensten Kinder, welche sich erwartungslos nur über meine Anwesenheit freuen, mir nachlaufen, um mich herum tanzen und mich zum Tanzen einladen, wenn nicht gar zwingen, aus meinen düsteren Gedanken und werden zu Botschaftern einer transzendenten Wirklichkeit, die in jedem Moment die bestehende Welt als herrlich und vollkommen erachtet und darüber in Extase geraten kann, und das alles mitten in den je nach Jahreszeit verschlammten oder verstaubten Strassen von Brazzaville. (Würde der damalige Seefahrer und Abenteurer es heute noch als eine Ehre empfinden, dass diese geschundene Stadt seinen Namen trägt?)….

Ich definiere mich nicht als Entwicklungsarbeiter, jedenfalls nicht mehr als auch hier im Norden (verstehen sich die afrikanischen Musiker in Europa eigentlich als Entwicklungshelfer?) oder in anderen Teilen der Welt. Es geht mir mehr darum Zusammenarbeit und Visionen zu fördern und zu ermöglichen und beteiligter Weltenbürger zu werden, vielleicht schaffen wir es irgendwann tatsächlich einmal eine menschenwürdige und global vernetzte Gesellschaft in gegenseitigem Respekt aufzubauen.

Noch ein paar konkrete Informationen:

Die Fertigstellung des neuen Schulgebäudes in Dolisie, einer kleine hübschen Stadt im Landesinnern geht zügig voran. Diese Schule entsteht in Zusammenarbeit mit einem christlichen Priester welcher schon seit Jahren eine kleine Schule leitet und für die Fertigstellung der großen Schule einfach nicht die Mittel hatte, obwohl in der ganzen Nachbarschaft Hunderte von Kindern auf seine Schule gewartet haben. Im April hatten wir eine Kooperation beschlossen und jetzt im Sommer konnte ich bisher 6000 € senden. Damit wurden Schuldach, Fenstersteine und Innenputz etc. bestritten, es fehlen nur noch ein paar Tausende und dann kann bis Anfang Oktober alles fertig sein, damit das Schuljahr beginnen kann.

In Brazzaville kaufen wir 1500 qm Land im Stadtbezirk für ein größeres Schulprojekt.

Unsere Ananaspflanzung in der Nähe von Kinshasa gedeiht gut. Anbei ein paar Fotos, denn viele von uns hier wissen nicht genau wie Ananas eigentlich wachsen: Jede Pflanze hat nur eine Frucht und stirbt dann, hinterläßt aber zwei neue Ableger, die innerhalb von 18 – 24 Monaten dann eine neue Frucht tragen, so kann dieses Feld der 20.000 Pflanzen weiterhin reproduziert werden.

Auf unserem 20.000 ha Land nahe Macoua am Äquator hat die Anpflanzung von Obstbäumen begonnen, Papaya, Mango, Avocado und Saffu, die Kleinstadt wartet geradezu auf mich um die weitere Entwicklung gemeinsam zu planen, nach meinen Vorstellungen soll 80% der Produktion für den einheimischen Markt sein und 20% für den Export, so hat das Projekt zwei unterschiedliche und sehr gesunde Beine.

Für die Entwicklung dieses großen Projektes wäre noch jede Menge Unterstützung hilfreich in Form von Spenden oder auch günstigen Krediten, vor meiner Abreise werde ich eventuell noch genauere Information senden. Eigentlich braucht Afrika ehrliche Investoren viel dringender als  Entwicklungsgelder, die von einheimischer Verwaltung in Mißwirtschaft verschleudert oder besser gesagt in die eigenen Taschen kanalisiert werden, ich will die beeindruckende Arbeit mancher Entwicklungshelfer gar nicht schmälern, es geht mir darum mit Afrika auf Augenhöhe in Beziehung zu treten und dann eröffnet sich uns der ganze kulturelle und soziale Reichtum Afrikas.

Jetzt am Wochenende steigt unser Afrikaseminar und wir haben auch noch Platz für ein paar spontane Teilnehmer. (Einzelheiten in den vorherigen  mails)

herzliche Grüße

bernd (dada)

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Seit gestern ist nun unser Mercedes 407 in Brazzaville angekommen, verklebt mit Lehm bis obenhin, aber immerhin, er läuft. Damit können wir jetzt alle Landwirtschaftsprojekte vorantreiben.

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Liebe Freunde

Stellt Euch einen Baum vor, dessen Blätter und junge Zweige man wie Gemüse oder Salat essen kann, dessen Früchte zu essen sind und dessen Samenkerne wie Haselnüsse verzehrbar sind, und er braucht wenig Wasser und wächst wie Unkraut: Diesen Baum gibt es wirklich, er heisst moringa oleifera oder der afrikanische Bruder heisst M. stenopetala. Das Pulver der getrockneten Blätter ist nahrhaft wie Milchpulver, hat mehr Kalzium, mehr Eiweiss, Vitamin A, Potassium etc. als Milchpulver, nur eben kein Fett.

Daneben hat er vielfältige medizinische Wirkung und die Samenkerne reinigen trübes Wasser und machen es geniessbar innerhalb von zwei Stunden.Im Internet findet Ihr ganz viel darüber. In Aethiopien ist er auch schon seit langem Tradition in den Gärten der Menschen.

Ich möchte in Brazzaville und vielleicht auch in Kinshasa jeweils 50.000 Bäume verschenken oder pflanzen, damit können wir jedes Jahr  tonnenweise die Einfuhr von Milchpulver ersparen oder eben einfach den Speisezettel der Menschen mit einheimischer Nahrung bereichern und somit auch langsam einen längst überfälligen Sinneswandel in der städtischen Beolkerung bewirken.Die städtische Mentalität ist nämlich von kolonialer Erziehung und jahrzehntelangem DDR Sozialismus mit entsprechender Bürokratenmentalität geprägt. Dazu noch ein Schuss afrikanischer Lebensfreude, Genusssucht und Gedankenlosigkeit und laissez-faire.

Brazzaville ist abgesehen von einem kleine Stadtkern mit modernen Bauten, ein Riesendorf, mit viel Platz zwischen den Hütten und wenig klar umrissenen Grundstücken und fast keinen zweistöckigen Bauwerken, es ist also riesig ausgestreckt mit viel ungenutzter Fläche zwischendurch, Bäume kann man hier überall leicht anpflanzen und unterbringen; und wer die Blätter nicht essen mag von seinem Baum, der kann sie ja verkaufen, acht Kilo frischer Blätter ergeben 1 Kilo Pulver, das kostet zur Zeit dreissig Euro hier, ein solider Nebenverdienst. Ein Bäumchen pflanzen mit aller Verwaltung drumherum kostet weniger als ein Euro. Nach nur sechs Monaten kann man schon die ersten Blätter ernten.Es ist also ein ideales Projekt von urbaner tropischer Landwirtschaft. Der G 20 Gipfel hatte schon letztes Jahr erklärt, man wolle weniger Landwitschaftprodukte hinschicken, als lieber die einheimische Landwirtschaft unterstützen, mal sehen, wie die Politiker das umsetzen. Man spricht von über 20 Milliarden Euro, ob für unser Bäumchen auch etwas Geld übrig wäre?

Wir haben jedenfalls gerade schon angefangen, und Ihr werdet weiter davon hören. Wir werden über Schulen und Regierungsbetriebe und auch direkt mit der Bevölkerung das Wissen und die Bäume verbreiten und auch unsere Fühler zu möglichen Geldgebern ausstrecken, erwartungslos aber nicht hoffnungslos 🙂

Die städtische Bevoelkerung von Brazzaville und Kinshasa leidet an chronischer Fehlernährung, auf dem Speiseplan steht fast nur Weissmehl, Weissbrot, Nudeln, weisser Reis und Zucker und Limonade, denn das sind die billigsten und kalorienreichsten Lebensmittel, ausserdem ist Weissbrot praktisch, gross im Verhaätnis zum Preis, wenn auch nur eigentlich mit Luft und hat den Flair europäischer Lebensweise. Das werden wir so schnell nicht ändern, Essgewohnheiten sind schwer zu ändern, fragt einmal Coca Cola, wie lange sie gebraucht haben, um der Welt klar zu machen, das man täglich gefärbtes Zuckerwasser am besten aus einer Weissblechdose trinken muss, aber sie haben es jetzt weitgehend geschafft und das Imperium steht bis ins kleinste afrikanische Dorf.

Für eine Umkehr dieser Gewohnheiten müssen wir auf andere Kräfte zählen als die wirtschaftliche Macht, die Kraft der Vernunft, die  war bisher schon immer schwierig umzusetzen und wird auf lange Sicht sich doch durchsetzen.

Eine schleichende Seuche Afrikas ist die Diabetes, und dafür steht nicht ein Bruchteil der Gelder zur Verfügung wie für Aids und Malaria und Tbc. Ich bin nicht verbittert, ich schütte Euch nur mein Herz aus, mir geht es gut, ich halte mich von allem Zuckerwasser fern, ofenfrisches Weissbrot, führe ich mir hier auch manchmal zu Gemüte, mit Avocado ein Genuss.

Diesen Sommer werde ich wieder einige Monate in Deutschland sein um Kontakte zu pflegen.

Ich gebe gerne kleine Präsentationen über die Arbeit in Afrika mit Fotos und Erfahrungsberichten.

Wenn Ihr etwas organisieren wollt, sagt mir bitte Bescheid für die Terminabsprache.

Ausserdem möchte ich auch wieder Seminare anbieten, in unserem Seminarzentrum in 55234 Wendelsheim bei Mainz.

Für alle Leute, die einmal Kongo oder auch woanders besuchen wollen, wäre das Seminar eine gute Gelegenheit um sich besser kennenzulernen und Erwartungen und Möglichkeiten eines Besuches zu klären und auch einen Besuch vorzubereiten..

DIe Seminare werden von Freitagabend oder Samstagvormittag bis Sonntagnachmittag stattfinden.

Unkostenbeitrag: 30 € oder nach Selbsteinschätzung, Übernachtung mit Schlafsack und Isomatte, vegetarische Mahlzeiten.

Im Rahmenprogramm wird es Yoga und Meditation geben, an denen auch ohne Vorkenntnisse teilgenommen werden kann, aber nicht muss.

Als Termine würde ich 28.-30. Mai, 13.-15 August und 10.-12. September vorschlagen.

Bei Interesse gebt mir bitte Rückmeldung und Anmeldung bis zu zehn Tagen vor dem Termin.

soviel für heute, liebe Grüsse

dada

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Liebe Freunde,

Es tut mir leid wenn ich mich so unregelmässig melde, ich bin kein Journalist und kann die Welt hier nicht dauernd mit schillernden deutschen Augen betrachten, aber Eure ermutigenden Rückmeldungen geben mir Rückhalt im Chaos.

Ein amerikanischer Präsident nannte einmal Afrika die Wunde der Welt die nicht heilen will, und wollte damit vielleicht seinem schlechten Gewissen Ausdruck geben. Jahrzehntelang haben sie die fiesesten Diktatoren, wie z.B; den Mobutu in Kongo Kinshasa gestützt, und der hat wirklich das Volk traumatisiert, das merke ich heute noch an den Reaktionen der Menschen, wenn man nach ihm fragt.

In der Folge würde ich lieber sagen Afrika ist wie eine Kirche. Von draussen sieht sie grau und düster aus, aber wenn Du hineingehst siehst Du wunderschöne Fenster und erlebst eine bedeutsame Atmosphäre. (Dieses Bild stammt von Goethe, Gedichte sind gemalte Fensterscheiben). Das ist übrigens häufig im Leben so, wenn ich mich auf die Dinge einlasse, selbst wenn es eine Aufgabe oder Arbeit ist, dann bekommen sie eine andere Note und entfalten einen ungeahnten Wert, welchen der Aussenstehende und Bequeme nie erahnen wird.

Der afrikanische Alltag hat mich jedenfalls eingeholt und offenbart mir immer noch eine Menge Begeisterung, Musse und Gelegenheiten für die feineren und schöneren Dinge des Lebens. Heute nachmittag ein kurzer Spaziergang durch Moungalli, alle Welt sitzt auf der staubigen Strasse, plaudert oder diskutiert vehement, es wird gespielt und gelacht und immer wieder muss ich mich umdrehen, jesusrufenden Kindern zurückwinken.

Wenn ich morgens im überladenen Mikrobus wie in einer Sardinenbüchse Richtung Innenstadt zu einem vernünftigen Internetcafe fahre, kommt mir alles so selbstverständlich und unspektakulär vor, aber die vielfältigen menschlichen Reaktionen erinnern mich daran wie ungewöhnlich hier manches ist.

Langsam beginne ich bei den Menschen auch vorchristliche Wurzeln zu entdecken, ihre afrikanische Tradition wird wenig geschätzt oder unterstützt, aber sie hat doch einen bedeutenden Einfluss und natürlich ist sie die Lebenskraft der Gesellschaft, die unterdrückt und teilweise ausgemerzt wurde und sich irgendwohin geflüchtet hat, auf die Dörfer oder so, und bei manchen Menschen auch ganz verloren gegangen ist, bei anderen wiederum sehr lebendig praktiziert wird, oft leider auch verfremdet und entstellt und korrumpiert.

Es ist noch gar nicht lange her, da wurde an den Schulen weder afrikanische Geschichte gelehrt, die gab es angeblich nicht, noch war die einheimische Sprache den Kindern erlaubt zu sprechen, das war eine enorme kulturelle und psychologische Unterdrückung. Heute besorgt das Fernsehen diese Aufgabe m.E.

Bei meinen nächsten Besuchen auf dem Land hoffe ich mehr über die alten Traditionen und Rituale zu erfahren, habe da schon ein paar konkrete Hinweise. 

Wusstet Ihr übrigens, dass die therapeutischen Familienaufstellungen aus einer afrikanischen Tradition entwickelt wurden, es ist ein ganz archaisches Wissen und eine systemische Erkenntnis über die Verbundenheit aller Familienmitglieder über Generationen hinweg, ansonsten habe ich keine sehr dezidierte Meinung darüber, weil ich fast keine Erfahrungen damit habe.

Anscheinend hat die Weltbank der Regierung die Auslandsschulden erlassen. Die Bevoelkerung ist weder erleichtert noch erfreut darueber, sie findet es beschämend und demütigend, dass ein so reiches Land wie Kongo solche milden Gaben empfangen muss und sie kreidet es der anscheinend skrupellosen Regierung an. Natürlich weiss man auch, dass das eingesparte Geld nur woanders ver(sch)wendet wird.

Unsere ersten 3000 Ananaspflanzen sind schon gesetzt, es wird ca. ein Jahr dauern bis zur Ernte.

Wir warten auf unseren LKW, die Fahrt von der Hafenstadt Pointe Noire zur Hauptstadt Brazzaville kann jetzt jeden Moment stattfinden, die Fahrer warten nur noch auf gutes Wetter, Ich hoffe den LKW noch diese Woche hierher zu bekommen. Die letzte Etappe der ganzen Reise scheint am schwierigsten zu sein.

Wir sind dabei in der Stadt ein neues grosses Stück Land zu erwerben, 1100qm, um dort ein umfassenderes Schulprojekt, vom Kindergarten bis zur Berufsschule zu beginnen.

Vielen Dank fuer Eure ermunternden Rückmeldungen und Euer Interesse, es gibt mir immer dann wieder Kraft, wenn ich in diesem überwältigenden Chaos an meinem positiven  Beitrag zu zweifeln beginne.

Herzliche sonnige Gruesse

Bernd  (dada

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Liebe Freunde

Es gibt wieder eine Menge zu berichten. Gerade bin ich aus Kinshasa nach Brazzaville zurückgekehrt. Nach dem turbulenten und chaotischen Kinshasa kommt Brazzaville mir geradezu beschaulich vor. Aber Kinshasa ist nicht nur turbulent, es hat auch eine Menge Möglichkeiten und ich fühle mich dort vielmehr am Pulse der Zeit.

Die beste Nachricht zuerst : Wir werden 20.000 Ananas anpflanzen innerhalb der nächsten drei, vier Monate und können dann in einem Jahr etwa ernten, für den einheimischen oder auch den Exportmarkt.. Der Besitzer des Landes ist ein landwirtschaftlicher Berater mit viel praktischer Erfahrung und hat die Verantwortung dafür übernommen, und es wird mit der Bezahlung des Landes und einem LkW verrechnet. Das Land selbst ist eine Oase, nahe an der Stadt und sobald wir eine kleine Hütte gebaut haben, werde ich gerne dort einen Teil meiner Zeit verbringen und als Seminar- und Erholungszentrum soll es auch Besuchern offenstehen. Noch ein bisschen Vorbereitung für Unterkunft und dann kann ich Euch dorthin mit gutem Gewissen einladen. Es ist wirklich idyllisch und ländlich, reine Luft, reines Wasser, eine eigene Quelle, kein Autolärm, soll ich sagen auch kein Radio- oder Fernsehlärm, ein herrlicher Blick auf den majestätischen Kongofluss, es ist herrlich und wir werden die Môglichkeiten nach bestem Wissen ausschöpfen.

In Kinshasa planen wir eine Grundschule ab September und suchen jetzt Kontakte mit den ausländischen NRO, von denen es so viele hier gibt und welche alle die Arbeit machen wollen, welche eine gute Regierung machen sollte. Auf die untätige Regierung ist keiner gut zu sprechen, die politische Situation ist nach meinem Verständnis sehr verfahren und von merkwûrdigen ausländischen Einflüssen geprägt und den Menschen Kongos scheint ihr eigenes Schicksal momentan und ziemlich lange schon aus der Hand genommen. Wir haben ein Stück Siedlungsland besucht, um die Môglichkeiten einer Schule dort zu evaluieren. Da ist also eine ganze grosse Siedlung auf einem Hûgel am Stadtrand entstanden, ohne jegliche Infrastruktur, nicht einmal Strassen, kaum Wege, kein Wasser, kein Strom, und auch keine Ansätze dazu. Die Stadt scheint völlig planlos zu wachsen, jetzt schon über 10 Millionen Einwohner. Die örtliche Währung verfällt zunehmend, ich denke mit Landwirtschaft und Erziehung sind wir auf einem guten Sektor, um auch einheimische Wirtschaft und Sozialleben stärken zu kônnen. Die Menschen in Kinshasa sind nach meiner Erfahrung sehr wissbegierig und aufgeschlossen, manchmal sogar fleissig, möchten ihr Land voranbringen und ihre grossartige Kultur und Vergangenheit lebendig machen. Werden die ausländischen Investoren und die trägen einheimischen Politiker ihnen dabei helfen ? Und die ausländischen Stiftungen mit ihren sozialen Studien, Machbarkeitststudien, deren Grundlagen und Hintergründe wenig dargelegt werden… ?

Tatsache ist dass dieser ganze Apparat von ausländischen und einheimischen NRO schon eine kleine Welt, was heisst hier kleine, es ist ja eine reiche und sehr dominierende Welt für sich darstellt und es gibt auch viele gute Ansätze dabei, aber auch viel Eigensinn und Eigennutz und bürokratische Komplikationen.Vielleicht hat ja die kongolesische tropische Vielfalt auch die Sitftungen in ihren Strudel gezogen…..

 Im Februar werde ich Euch begeistert von meinen ersten Übernachtungen auf dem Land berichten. Soviel für heute. Ich wünsche Euch gute Tage. Schreibt mir, wenn ihr Lust dazu habt, ich freue mich über jede Nachricht. Herzlich Euer Bernd (dada)

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Liebe Freunde,
Herzliche Gruesse aus Pointe Noire, der heruntergekommenen Hafenstadt in einem heruntergekommenen Land.
 
Ich sitze und schliesse die Augen und tauche in eine idyllische Welt ein. Ein warmer Wind bringt Kühlung an meinen Körper ( doch!doch! Warme Winde können das dank der Luftbewegung) ausnahmsweise ohne Dieselabgase, die Nachbarwerkstatt hat gerade Mittagspause, dafür verschiedene Gerüche aus nachbarlichen Kûchen, einen Steinwurf von mir entfernt und zu ebener Erde, nur durch eine dünne Mauer verdeckt. Ich höre Geschrei von spielenden Kindern, den kleinen Engeln dieser Gegend, die mir noch in den ärmlichsten und schmutzigsten Umständen strahlend lächelnd begegnen. Das Klappern von Kochgeschirr, auch diese Welt hat ihren Rhythmus und Beständigkeit und das menschliche Leben windet sich noch durch die chaotischsten Umstände mit einer enormen Anpassungsfähigkeit und findet ein Fleckchen Kontrolle und Bestand.
 
Denn wirklich scheint diese Stadt nicht für ihre Bewohner da zu sein, sondern um Erdöl und Luxusgüter umzuschlagen, ihre Strukturen scheinen von einem anderen Planeten ferngesteuert, die Bewohner erwarten schon lange nicht mehr eine Wende zum Besseren, kämpfen nur um das tägliche Durchkommen.
 
Die soziale Atempause lässt die Menschen einen Moment entspannen und meine persönliche Atempause erhebt mich in unerwartete Gefilde von Geborgenheit: Irgendwie kommt mir vor, dass die psychische Umgebung, das psychologische Feld sozusagen, meinen Erfahrungen entgegenkommt. Im vielfältigen Chaos von Pointe Noire, Republik Kongo, Afrika, bin ich kein Bremsklotz, kein Aussenseiter, kein Mûssiggänger, einfach nur ein Teilnehmer am Gewebe des Lebens. Überhaupt ist es eigentlich gar nicht wichtig in welchen Umständen und auf welcher Basis ich meine Verbindungen zum Grossen suche, die Verbundenheit umgibt mich wie einen Fisch das Wasser, ich muss nichts extra vorbereiten.
 
Und sicher werde ich mit genau dieser Energiequelle meine afrikanischen Mitmenschen aufrütteln, ermuntern, zurechtstutzen, ermutigen und vorwärts schubsen, bewusster ihr Schicksal und das ihres Landes mitzugestalten, einzugreifen und mitzudenken. Dann kann ich meine deutschen Organisationseigenschaften wohlwollend einsetzen und ein bisschen Hoffnung dort verbreiten, wo die Menschen zum Aufwachen bereit sind. Und immer wieder muss ich mich reichlich von Trittbrettfahren, Opportunisten, lethargischen Lamentierern abwenden, die nur Entschuldigungen und Rechtfertigungen für ihre Lethargie suchen.
 
Ihr seht es geht mir gut. Der kleine LKW ist nach einer Woche nun den Zähnen des Zollamtes entrissen, wir haben dabei reichlich Federn lassen müssen, durch örtliche Hilfe aber wohl die Hälfte der Kosten eingespart. Wir haben über 2000 Euro an Gebühren bezahlt.
Wegen der Regenzeit können wir ihn im Moment unmöglich in die Hauptstadt bringen, selbst 30 Tonner mit drei doppelbereiften Achsen warten seit zwei Wochen irgendwo vor der Hauptstadt auf besseres Wetter, wie wir durch ein besonderes Telefongesprâch erfahren konnten. Klar, einige Fahrer haben sich mir angeboten, die denken nur an ihren eigenen Lohn dabei, der ihnen ja sicher ist auch wenn wir stecken bleiben, und ausserdem haben sie nicht die ausfûhrliche Information wie ich. Vielleicht kann die vielgeschmähte Eisenbahn, welche unseren Viehtransporten noch nach steht, den LKW transportieren, dazu braucht es wiederum ziemlich viel Geld und noch mehr gute Kontakte.
Für den Moment bin ich wieder in Brazzaville und hoffe nur, dass unser kleiner LKW unter der Last der Erwartungen nicht zusammenbrechen wird, die türmen sich unsichtbar und hoch auf seiner Ladefläche.
 
Mit Genugtuung lese ich online von Blitzeis, Schneeregen und anderen merkwûrdigen Wetterspielarten, hier gibt es hauptsächlich Sonnenschein, Platzregen, Landregen und wieder Sonnenschein.
 
herzliche Gruesse

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